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Interview mit Rainer Holtz:
R+F VR-Brille im Praxiseinsatz beim Kompetenzzentrum Digitales Handwerk

Virtual Reality klingt nach Zukunft und nach Gaming. Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk setzt VR-Brillen im Handwerksbereich schon länger ein, um Handwerksbetrieben zu zeigen, was für ein Service-Plus sie bedeuten. Im Schaufenster Nord in Oldenburg demonstriert Rainer Holtz, Bereichsleiter Entwicklung und Technologietransfer, interessierten Handwerkern aus dem Sanitärbereich, wie sie ihren Kunden einen Live-Blick in ihr zukünftiges Bad gewähren.

Herr Holtz, wofür nutzen Sie die VR-Brille von R+F?

Wir im Kompetenzzentrum Digitales Handwerk sind immer auf der Suche nach neuen Technologien. Diese testen wir, um sie unseren Handwerkern zu empfehlen. Konkret nutzen wir die VR-Brille von R+F, wenn wir Fachbetrieben aus dem Sanitär-Bereich zeigen möchten, welche Möglichkeit es gibt, Badezimmerlösungen kundenorientierter zu präsentieren.

Mithilfe einer Smartphone-App gibt der Handwerker die Vermessungen eines Badezimmers ein. Mit der VR-Brille sieht der Kunde dann lebensecht sein Badezimmer. Er kann sich darin um 360 Grad drehen. So sieht er direkt, wie seine neuen Fliesen und sein komplettes Badezimmer aussehen werden. Außerdem können die Fliesen in neue Farben getaucht, das Verlegemuster sowie die Badeinrichtung verändert werden.

Welche Vorteile erhalten Ihre Besucher?

Mit der VR-Brille kann der Kunde viel schneller realisieren, wie sein Bad später aussieht. Denn üblicherweise zeigen Ausstellungen höchstens ein bis zwei Quadratmeter der Kacheln. Hier leisten die VR-Brillen enorme Vorteile. Mittlerweile werden sie auch viel im Baubereich eingesetzt – im Neu-, aber auch beim Umbau.

Wie sind Sie auf die VR-Brille von R+F aufmerksam geworden?

Wir hatten den Film von R+F zur Brille gesehen, den wir auch immer nutzen, um sie unseren Interessenten vorzustellen.

Wie wichtig ist es Ihrer Meinung nach, dass sich Handwerker digitaler aufstellen?

Generell ist dies für das Handwerk sehr wichtig. Es gibt hier viel Nachholbedarf. Vor allem in der Kundenberatung sollten Handwerker mehr digitale Medien einsetzen, denn die Kunden sind es gewohnt, sich digital zu informieren. Da kann man dann heute nicht mehr mit einem Prospekt ankommen. Zwei Quadratmeter große Fliesenmuster reichen einfach nicht aus. Das wird in Zukunft noch wichtiger werden, wenn die Mieter und Käufer aus der Generation Y, den Digitale Natives, kommen.

Aber noch wichtiger ist, dass sich das Handwerk zunehmend an den Standards von Industrie 4.0 orientiert. Das heißt, dass Aufträge nur noch über digitale Ausschreibungen vergeben werden. Auch in puncto Service und Instandhaltung ist es die Frage, ob ich, wenn ich beim Kunden vor Ort Informationen benötige, noch mal ins Büro fahren kann, um eine Betriebsanleitung zu holen. Besser ist es, sie auf meinem Tablet vor Ort zu haben. Bei komplizierten Zusammenbauten empfiehlt sich, die Pläne auf einer digitalen Brille zu lesen, sodass beide Hände frei sind. Auch für die Dokumentation und Zeiterfassung sollten digitale Anwendungen eingesetzt werden. Dann ist es mit der Zettelwirtschaft vorbei und Dokumentationen über Bauvorhaben und die Ressourceneinplanung können viel genauer und schneller erstellt werden. Letztlich steigert der Einsatz von digitalen Anwendungen die Effizienz jedes Handwerksbetriebs.

Stellen Sie das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk Nord kurz vor! Welche Unterstützung erhalten Handwerker hier?

Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk ist mit dem Gedanken gegründet worden, Handwerkern eine Anlaufstelle für die Digitalisierung zu bieten. Hier können sie sich in Veranstaltungen, Seminaren, aber auch durch unsere Beratung zu unterschiedlichen digitalen Themen umfassend informieren. Dabei hat jeder der vier Standorte, wir sagen Schaufenster, einen eigenen Themenschwerpunkt. Wir im Schaufenster Nord kümmern uns vor allem um digitale Themen rund um Information und Kommunikation. Wir begleiten unsere Betriebe dabei, von der klassischen zur digitalen Kommunikation umzustellen, und unterstützen sie, sich für die passenden Technologien zu entscheiden.

Die Nachfrage bei allen Gewerken ist sehr groß, zumal unsere Angebote kostenlos sind, da wir vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert werden. Daran sehen wir, dass das Projekt zur richtigen Zeit kam.

Danke, Herr Holtz, für das Gespräch!

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