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Digitalisierung gelingt nur mit den Mitarbeitern

Foto: © stockpics / stock.adobe.com

Wenn Sie die Digitalisierung Ihres Betriebs nicht einfach als technologische „Pflichtübung“ sehen, sondern die daraus erwachsenden Chancen dauerhaft nutzen wollen, sollten Sie die Potenziale Ihrer Mitarbeiter bestmöglich fördern. Sie schaffen das am besten, wenn Sie sich vom „Tagesgeschäft-Chef“ hin zum „Teamchef“ entwickeln. In vielen Betrieben ist das sicher eine große (kulturelle) Veränderung und somit Herausforderung, der sich gerade familiengeführte Betriebe im Zuge der Digitalisierung gegenübersehen.

Ein wichtiger Schritt dahin ist, dass Sie es sich zu einer Kernaufgabe machen, die Beziehungen zwischen und zu Ihren Mitarbeitern zu betrachten. Wenn Sie die in diesen Beziehungen versteckten Dynamiken und Vernetzungen (!) erkennen, dann können Sie Ihre Mitarbeiter inspirieren – egal, ob es um das handwerkliche Kerngeschäft oder die weit gefassten Themen geht.

Zugegeben: Es ist deutlich anspruchsvoller, einen als digital geprägtes „Netzwerk“ funktionierenden Handwerksbetrieb zu verstehen und zu führen als „nur“ eine Gruppe einzelner Facharbeiter. In einem echten Netzwerk sind Hierarchien flacher ausgeprägt bis kaum (mehr) vorhanden, sowohl zwischen den Mitarbeitern untereinander als auch in der Beziehung zum „Chef“.

Drei Dinge braucht der „digitale Chef“

Eine Studie des Instituts für Führungskultur nennt drei für Führungskräfte besonders wichtige Eigenschaften, damit ein Unternehmen auch während bzw. nach der digitalen Transformation weiterhin erfolgreich arbeiten kann:

Persönlichkeitsintelligenz

Dahinter steckt die Klugheit, sich selbst nicht als allmächtig und allein beherrschend zu betrachten. Im Gegenteil, wer (auch) als Firmeninhaber oder Führungskraft erkennt, dass er stetig dazulernen kann (und muss), zeigt, dass er Veränderungen akzeptiert, analysiert und gegebenenfalls ihren Sinn versteht und vermitteln kann! Dazu gehört laut Studie auch, sowohl das eigene Verhalten als auch seine Wirkung zu beobachten und zu bewerten. Neugier, die Bereitschaft zur Veränderung sowie ein Quäntchen Mut zeichnen diese Persönlichkeiten aus. Sie werden in der Konsequenz auch die für die Digitalisierung des eigenen Betriebs notwendigen Schritte vermitteln, einleiten und erfolgreich umsetzen können.

Beziehungsintelligenz

Funktionierende (Geschäfts-)Beziehungen halten den meisten Belastungen des Arbeitsalltags stand. Diese Aussage wird durch die Digitalisierung nicht geschmälert. Im Gegenteil: Empathie – also die Fähigkeit, sich in die Situation und Denkweise anderer hineinzuversetzen, sowie der respektvolle Umgang mit deren persönlichen Wünschen, Bedürfnissen und Interessen – fördert den Erfolg des (menschlichen) Netzwerks in einem digital agierenden Betrieb.

Digitalintelligenz

Digitaler Erfolg beruht im ersten Schritt auf einer Vision, die das Bewusstsein voraussetzt, dass die Technologie nicht nur bestehende Probleme lösen kann, sondern auch das (aktive) Begehen neuer Wege und das Ergreifen neuer Chancen ermöglicht. Dafür ist es wichtig, über den (fachlichen) Tellerrand des handwerklichen Kerngeschäfts zu blicken und sich ein Mindestmaß an Digitalkompetenz anzueignen. Das bedeutet nicht unbedingt, sich Detailkenntnisse der Informations- und Kommunikationstechnologie zu erlernen, sondern sich ein prinzipielles Verständnis dafür zu erarbeiten, wofür ein Gerät, ein Cloud Service und eine App im eigenen betrieblichen Alltag „benutzt“ werden können. Die Details der Umsetzung können dann durchaus einem kompetenten IT-Partner, möglicherweise mit Kenntnis der individuellen Anforderungen des betreffenden Handwerksbetriebs, überlassen werden.

Fazit

Achten Sie darauf, dass Sie für Ihre Mitarbeiter ein glaubwürdiger Chef UND ein vertrauenswürdiger Netzwerkpartner auf Augenhöhe sind. Dann werden Sie mögliche „Klippen“ des digitalen Wandels in Ihrem Betrieb nicht im Sturm umschiffen müssen, sondern können gemeinsam Ziele definieren, Zeiträume festlegen, Fortschritte messen und die anstehenden Veränderungen in Erfolge verwandeln.

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