Blick hinter die Kulissen: Die Digitalisierung wird zum Workflow-Booster!
Seit dem Website-Relaunch hat sich der Umsatz für Wolfgang Reichert, Geschäftsführer von Reichert Versorgungstechnik in Idstein, um ein Vielfaches gesteigert. Die moderne Online-Präsenz im Onepager-Design war auch der Startschuss für eine ganze Reihe von Maßnahmen im digitalen Marketing, zum Beispiel via Social Media und Blogbeiträge.
Die Redaktion des forum handwerk digital führte mit ihm ein Gespräch über die Herausforderungen, aber auch die konkreten Vorteile, die die Digitalisierung seiner Meinung nach mit sich bringt.
Herr Reichert, welche Maßnahmen ergreifen Sie im digitalen Marketing?
Ich bin sehr umtriebig im Social-Media-Bereich und poste auf Instagram, Facebook und YouTube. Wir arbeiten gerade daran, hier noch strategischer ranzugehen. Bislang veröffentlichen wir auf den einzelnen Kanälen meist dieselben Inhalte. Das möchten wir in Zukunft ändern.
Aktuell erstellen wir einen Redaktionsplan, um die Postings besser zu steuern. Wir schreiben regelmäßig Blogartikel zu einem Produkt- oder Fachthema. Im Zusammenhang mit Google Ads haben wir mit unserer Agentur Landingpages zu unterschiedlichen Produktbereichen entworfen.
Ein besonderer Clou ist unser Kosten-Rechner. Damit können unsere Kunden ihr Bad bequem selbst kalkulieren. Mit dem virtuellen Badplaner wird das Entwerfen des Badezimmers viel leichter. Insbesondere Kunden mit wenig Vorstellungskraft können damit wunderbar das Traumbad gestalten.
Was bedeutet für Sie digitale Vermarktung?
Es hat mir von Anfang Spaß gemacht, am PC „rumzuspielen“ und über den Tellerrand zu schauen. Es war mir ziemlich schnell klar, dass das Internet immer stärker in den Vordergrund rückt. Bei uns werden Anfragen über das Telefon jedenfalls immer rarer. Natürlich geht es auch darum, mit den Wettbewerbern mitzuhalten.
Welche Bedeutung hat das für den Erfolg Ihres Unternehmens?
Eine sehr große. Wir sind dank digitalem Marketing ordentlich gewachsen. Vor allem stehen unsere Kunden im Mittelpunkt aller unserer digitalen Bemühungen. Wir möchten ihnen mit den digitalen Hilfsmitteln einen wirklichen Mehrwert und damit einen besseren Service bieten.
Wie sind Sie intern organisiert? Nutzen Sie auch hier digitale Tools?
Da wir mittlerweile 13 Mitarbeiter haben, arbeiten wir seit Jahren mit einer Zeiterfassung, die in unsere Handwerkersoftware integriert ist. Alleine schon deshalb verfügen alle Kollegen über Smartphones, die der Betrieb zur Verfügung stellt. Die dürfen sie selbstverständlich auch privat nutzen. Die Flatrate wird ja so und so bezahlt. Damit können unsere Mitarbeiter direkt beim Kunden ins Internet gehen, Infos abrufen oder auch Fotos von der Baustelle machen und versenden. Wir nutzen zudem zahlreiche mobile Apps, wie zum Beispiel die R+F App mit den integrierten Preislisten.
In Zukunft werden unsere Monteure zunehmend mehr administrative Arbeiten übernehmen. Ab Ende dieses Jahres erhalten sie einen Laptop. Damit werden alle Kundendienstdaten, zum Beispiel die abrechenbaren Stunden, beim Kunden vor Ort direkt erfasst und fließen direkt ins System ein. Der jeweilige Kundenauftrag ist dann sofort rechnungsfertig. Das spart Zeit und Geld: denn im Backoffice müssen Papierbelege nicht noch mal abgetippt werden. So ergeben sich Ressourcen für andere Arbeiten.
Außerdem nutzen wir eine Softwarelösung zur Fahrzeugortung: So weiß ich zu jedem Zeitpunkt, wo meine Mitarbeiter gerade sind. Bei Kundenanfragen kann ich sie anrufen und den, der am nächsten dran ist, zum Kunden schicken.
Bald führen wir auch ein eigenes Intranet ein. Die technologische Basis dafür ist Coyo, eine Online-Plattform für Unternehmenskommunikation, digitale Zusammenarbeit und Team-Messaging. Der Vorteil: Wir können dann alle Unterlagen, wie zum Beispiel Preislisten oder Baustellenfotos und Dokumentationen, im Intranet ablegen. Auch Rundmails sind damit passé.
Welche Vorteile ziehen Sie in Ihrem Unternehmen aus der Digitalisierung? Was hat sich geändert?
Zum einen erhalten wir sehr viel mehr Kundenanfragen. Für die Zukunft erwarten wir auch schlankere Workflows und mehr Geschwindigkeit „an der Front“. So können die Monteure den Kunden direkt Preise nennen.
Wir sind aber auch froh darüber, dass unsere Mitarbeiter den digitalen Wandel des Betriebs so gut annehmen und unterstützen. Das liegt unter anderem auch daran, dass das Team sehr jung ist. Was ich aber besonders schätze, ist, dass die jüngeren Mitarbeiter ältere Kollegen in der Arbeit mit den neuen Technologien unterstützen.
Herr Reichert, vielen Dank für den Blick hinter die „digitalen Kulissen“ Ihres Betriebs und weiterhin viel Erfolg!
Fotos: Reichert Versorgungstechnik GmbH