Auf einen Blick: Digitalisierungs-Förderprogramme für das Handwerk
Als Inhaber eines Handwerksunternehmens sollten Sie kein Geld verschenken und die vielfältigen Fördermöglichkeiten der öffentlichen Hand nutzen – beispielsweise zur digitalen Modernisierung Ihres Unternehmens.
Neben der Europäischen Union, dem Bund und der KfW legen auch die Bundesländer und regionale Förderbanken unterschiedliche Programme auf. Viele Maßnahmen sind zeitlich befristet oder nur so lange gültig, bis die ursprünglich bereitgestellten Mittel vergeben sind. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch die Kombination mehrerer Förderangebote möglich. Wichtig: In der Regel müssen Sie die Mittel bereits vor dem Projektstart beantragt haben.
Wir stellen Ihnen hier exemplarisch drei typische Förderprogramme zur Digitalisierung im Handwerk näher vor. Zudem finden Sie eine Linkliste, die Sie im „Förderdschungel“ direkt zu weiterführenden Informationen und den zuständigen Stellen führt.
Hinweis: Dieser Artikel wurde im Mai 2018 erfasst. Angegebene Programme sind ggf. schon ausgelaufen. Im Download finden Sie eine aktualisierte Version der Förderprogramme.
Go-Digital (BMWi)
https://www.innovation-beratung-foerderung.de/INNO/Navigation/DE/go-digital/go-digital.html
KMU der gewerblichen Wirtschaft und des Handwerks mit weniger als 100 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von maximal 20 Millionen Euro können in diesem bundesweit verfügbaren Programm vergünstigte Beratungsleistungen zu den Themenfeldern Digitale Geschäftsmodelle, Digitale Markterschließung und IT-Sicherheit beantragen. Die Furcht vor hohem bürokratischen Aufwand scheint unbegründet: Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) autorisierten, ansonsten frei wählbaren Beratungsunternehmen übernehmen auch Antragstellung, Abrechnung und Dokumentation. Förderfähig sind insgesamt maximal 30 Beratertage innerhalb von sechs Monaten. Die Förderquote liegt bei 50 %.
ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit (KfW)
Die größte Förderbank KfW bietet hier vergünstigte Darlehen für Investitionen und Betriebsmittel. Die maximale Kreditsumme liegt bei 25 Millionen Euro. Kreditvergaben werden über die zwischengeschaltete Hausbank abgewickelt. Letztere prüft die Förderwürdigkeit und Bonität und reicht die vergünstigten Konditionen der KfW an den Kreditnehmer weiter. Noch interessanter als die niedrigen Zinsen ist eine optionale Haftungsfreistellung in Höhe von 70 %. Vorteil: Das geförderte Unternehmen haftet zwar weiterhin zu 100 %, muss aber nur noch für 30 % der Kreditsumme Sicherheiten bei der Hausbank hinterlegen. Förderfähig sind unter anderem auch etablierte KMU mit bis zu 250 Mitarbeitern.
Digitalbonus (Freistaat Bayern)
https://www.digitalbonus.bayern
Gefördert werden beispielsweise die Investitionen in unternehmensspezifische Hardware- und Software-Lösungen sowie Maßnahmen zur Erhöhung der IT-Sicherheit. Das dreistufige Förderprogramm bietet projektabhängige Zuschüsse (Digitalbonus Standard, Digitalbonus Plus) bis maximal 50.000 € und (zusätzlich) vergünstigte Darlehen der LfA Förderbank Bayern. Kleinere Firmen mit Sitz in Bayern bis zu 49 Mitarbeitern und maximal 10 Millionen Jahresumsatz können 50 % der förderwürdigen Ausgaben einreichen. Mittelgroße Unternehmen erhalten noch 30 %.
Linkliste: Auswahl regionaler Förderangebote für die Digitalisierung im Handwerk
Baden-Württemberg
https://www.hwk-stuttgart.de/artikel/digitalisierung-die-foerdermoeglichkeiten-im-ueberblick-67,0,1722.html
Bayern
https://www.stmwi.bayern.de/digitalisierung/foerderangebote-digitalisierung/
Berlin
https://www.ibb.de/de/foerderprogramme/transfer-bonus.html
Brandenburg
https://www.ilb.de/de/wirtschaft/zuschuesse/brandenburgischer-innovationsgutschein-big/index.html
Hessen
https://www.digitalstrategie-hessen.de/foerderung
Niedersachsen
http://www.nbank.de/Unternehmen/Innovation/Niedrigschwellige-Innovationsf%C3%B6rderung-f%C3%BCr-KMU-und-Handwerk/index.jsp
Nordrhein-Westfalen
https://www.nrwbank.de/de/foerderprodukte/
Saarland
http://www.sikb.de/steckbrief_erpinnovationsprogramm
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