3-D-Druck im Handwerk – Werkzeuge, Prototypen und Teile im „Do it yourself“-Verfahren herstellen
Beim 3-D-Druck geht es um den Aufbau dreidimensionaler Objekte aufgrund digitaler Informationen, die in einer Datei gespeichert sind. Alle 3-D-Drucktechnologien gehören zur Verfahrensgruppe der additiven bzw. generativen Fertigung.
Auch 3-D-Drucker werden immer kleiner, preisgünstiger und können daher nicht nur in der Fertigungsindustrie, sondern auch für die Herstellung geringer Stückzahlen – wie Muster, Modelle, Prototypen oder Einzelstücke – mittlerweile durchaus eine lohnende Investition sein.
3-D-Druck im Handwerk? Ergibt Sinn!
Handwerksunternehmen aus den Bereichen Prothesenbau, Zahntechnik, Hörgerätetechnik oder Schmuckherstellung setzen bereits auf 3-D-Druck.
Der Vorteil: Gegenüber konventionellen Herstellungsverfahren werden keine aufwendig anzufertigenden und meist nur einmal zu verwendenden Gussformen benötigt. Hier entfallen neben zahlreichen manuellen Arbeitsschritten auch Beschaffungs-, Material- und Lagerkosten, die in die Investition in die digitale 3-D-Drucktechnologie einfließen können.
Vor allem Handwerksunternehmen, die in der derzeitigen Hochkonjunktur, bei vollen Auftragsbüchern und schwer zu findenden Fachkräften Zeitdruck haben, können von schnellerer Arbeit profitieren, indem sie beispielsweise nur mit großem Aufwand oder gar nicht (mehr) auf dem Markt zu beschaffende Teile selbst drucken.
Einsatz im Handwerk
Nach Meinung des Heinz-Piest-Instituts für Handwerkstechnik (HPI) wird der 3-D-Druck erhebliche Auswirkungen auf verschiedene Handwerksbereiche, wie Beton- und Stahlbau oder Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolation, haben. Aber auch Planer und Architekten werden diese Technologie zukünftig in noch stärkerem Umfang nutzen (müssen), um beispielsweise 3-D-Modelle der geplanten Gebäude effizienter und genauer anfertigen zu können.
Was mit 3-D-Druck alles geht, zeigt ein Video des MDR. Hier können Sie sehen, welche Möglichkeiten der 3-D-Druck gerade den Unternehmen eröffnet, die individualisierte Produkte selbst herstellen und anbieten können.
Das Kompetenzzentrum Ilmenau bietet in der Modellfabrik 3-D-Druck eine spezielle 3-D-Druck-Beratung.
Hier erfahren Sie, welche neuen Marktpotenziale, Anwendungsfelder und Geschäftsmodelle sich durch den Einsatz additiver Fertigungsverfahren ergeben, welche 3-D-Druck-Verfahren und -Materialien sich für unterschiedliche Produkte bzw. Ideen eignen, welche Kosten für Technik, Materialien, Software mit dem Einsatz additiver Verfahren verbunden sind, was bei der Aufbereitung und beim Austausch von 3-D-Druck-Daten zu beachten ist und welche Verfahren zur Nachbearbeitung gedruckter Bauteile möglich sind.
Wenn Sie sich einen ersten Überblick über das Angebot an 3-D-Druckern verschaffen möchten, finden auf den Seiten des 3-D-Druck-Magazins ALL3DP einen aktuellen Überblick über 16 erschwingliche Geräte, mit denen Sie die Technik prima ausprobieren können.
Detaillierte Informationen über aktuelle 3-D-Industriedrucker, 3-D-Druck-Verfahren und dazu passende 3-D-CAD-Programme finden Sie im Sculpteo-Blog.
Eine Terminübersicht mit bundesweiten Veranstaltungen zum Thema 3-D-Druck finden Sie beim 3-D-Onliemagazin 2Druck.com.
Einen ausführlichen (englischsprachigen) Leitfaden zum 3-D-Druck finden Sie beim Druckerhersteller Formlabs.
Fazit
Nicht jedes Handwerksunternehmen wird gleichermaßen von der 3-D-Druck-Technologie profitieren. Das eigene Tätigkeitsgebiet, besondere Anforderungen an Materialien, Stückzahlen und Komplexität der Teilekonstruktion spielen eine Rolle bei der Entscheidung, ob und was für ein 3-D-Drucker angeschafft werden soll.
Möglicherweise ergibt auch die Kooperation mit einem auf 3-D-Druck spezialisierten Geschäftspartner viel mehr Sinn – ganz in Abhängigkeit davon, ob die herzustellenden Stückzahlen sowie die verfügbaren Technologien, deren Erschwinglichkeit, einsetzbare Materialien und die im eigenen Unternehmen vorhandenen Fertigkeiten und das Know-how weit genug entwickelt sind, um Teile additiv zu fertigen.
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