Wo sind Ihre Service-Fahrzeuge? So behalten Sie den Überblick.
Mit GPS-Trackern kann man so gut wie alles finden. Autos, Fahrräder, Schlüssel und sogar Kinder oder Hunde. Im Handwerk ist der Einsatz von Ortungsgeräten besonders interessant. Nicht nur für die Einteilung der Mitarbeiter bei Notfällen, sondern auch für den Nachweis über Einsatzorte und Einsatzzeiten sind exakte Standortbestimmungen von großem Nutzen. Ob per SMS oder online bzw. per App werden Sie mit GPS-Trackern jederzeit über die exakte Position Ihrer Fahrzeuge informiert. Ein Riesenplus für Ihren Kundendienst.
Was bringt GPS-Tracking?
Sie können die Einsatzplanung Ihrer Mitarbeiter noch so gut im Griff haben: Handwerksunternehmen werden täglich mit einer Vielzahl an unvorhergesehenen Notfällen oder eiligen Kundenanfragen konfrontiert. Um einen erstklassigen Kundenservice zu bieten und keinen Kunden im Regen stehen zu lassen, muss man schnell reagieren können. Aber wie, wenn alle Monteure unterwegs sind? Was bleibt Ihnen also anderes übrig, als den Kollegen hinterherzutelefonieren oder den Kunden vertrösten zu müssen?
Mit GPS-basierter Fahrzeugortung wissen Sie immer ganz genau, welcher Mitarbeiter gerade wo im Einsatz ist. Damit haben Sie die Möglichkeit, bei kurzfristigen Planänderungen schnell zu reagieren. Eilaufträge von Kunden können durch eine optimale Disposition der Monteure angenommen werden: Der Mitarbeiter, der die kürzeste Anfahrt hat, wird auf dem schnellsten Weg zum Kunden geschickt.
Ein anderer Fall: verschlampte Stundenzettel. Wer kennt dieses Problem nicht. Eine vernünftige Abrechnung ist in diesem Fall eigentlich nicht mehr möglich. Wenn hier exakte Daten fehlen, kostet das am Ende richtig Geld.
Zudem kann die genaue Position der Handwerker im Bedarfsfall als Nachweis für den Kunden nützlich sein. Die Archivierung sämtlicher mit GPS ermittelter Daten, wie Standorte, Strecken, Standzeiten etc., ist darüber hinaus auch für die Optimierung künftiger Planungen von großer Bedeutung.
Wie funktioniert ein GPS-Tracker?
Ein GPS (= Global Positioning System) kann mittels Satellit den genauen Standort eines Gegenstandes (Auto, Fahrrad, Smartphone, Tier oder Mensch) ermitteln. Dafür senden die Satelliten ständige Signale zur Erde. Diese werden zunächst an einen Server und anschließend an das jeweilige Empfangsgerät gesendet. Angezeigt wird dem Nutzer dann entweder eine Adresse oder die genaue Position als Markierung in einer Karte – oder beides.
Handwerksunternehmen, die ihre Flotte tracken wollen, müssen in allen relevanten Fahrzeugen eine Ortungsbox installieren, in der sich der GPS-Sender befindet. Ein GPS-Tracker lässt sich problemlos in Transporter, Pkws, Gabelstapler und Lkws einbauen. Durch den permanenten Abgleich via Satellit stehen die Informationen immer in Echtzeit zur Verfügung. Sämtliche Daten werden auf dem entsprechenden Server archiviert, sodass auch im Nachhinein noch ein Zugriff auf die erhobenen Standortdaten möglich ist.
SMS oder online
Die Übermittlung der Standorte kann entweder über SMS oder über eine Online-Plattform bzw. über eine App erfolgen. Je nach Modell stehen sogar alle drei Möglichkeiten zur Auswahl. Die SMS-Ortung hat den Vorteil, dass keine laufenden Kosten entstehen. Bezahlt wird hier nur pro SMS. Gebühren fallen nur dann an, wenn ein Standort abgefragt wird bzw. ein Benachrichtigungsalarm per SMS aktiviert wurde.
Bei der Online-Ortung findet eine permanente Standortabfrage statt, dies bedeutet, dass Standortdaten in Echtzeit angegeben werden können. Abgerechnet wird bei dieser Variante pro Monat bzw. jährlich nach einem anbieterabhängigen Tarif.
Das leistet eine Fahrzeugortung per GPS
1 Schnelle Reaktionszeit bei Notfällen
Zentraler Nutzen eines GPS-Trackers in Handwerksunternehmen ist ein optimaler Kundendienst. Nur wenn Sie wissen, wo sich Ihre Fahrzeuge gerade befinden, können Sie im Falle eines dringenden Notrufs schnell reagieren und problemlos umdisponieren. Sie prüfen einfach, welches Ihrer Fahrzeuge am nächsten bei diesem Kunden ist, und schicken den Monteur gleich oder im Anschluss an seinen aktuellen Auftrag direkt dorthin. Je nachdem, wie groß der Radius Ihrer Kundschaft ist, rentiert sich das. Ebenso im Stadtgebiet, wo Baustellen oder Staus die freie Fahrt behindern, können hier Zeit und Geld gespart werden. Die meisten Handwerksunternehmen können ein Lied davon singen, wie viel Zeit durch Telefonate mit den Mitarbeitern im Außendienst sie schon verloren haben.
2 Optimieren der Tourenplanung
Dank der Aufzeichnung der einzelnen gefahrenen Strecken eines Fahrzeugs ist es möglich, in Zukunft Wegstrecken noch besser zu planen. Jede Tour kann mitverfolgt werden, indem die Strecke in einer virtuellen Karte angezeigt wird. Auch werden hier sämtliche für eine Auswertung wichtigen Daten gesammelt, wie Uhrzeit, Streckenlänge, Anlass der Tour etc.
3 Baustellen, Umleitungen und sonstige Verkehrsbehinderungen sind planbar
Durch die Verwendung einer digitalen Karte sind Baustellen, Umleitungen und andere Verkehrsbehinderungen im Vorhinein planbar bzw. können rechtzeitig erkannt und vermieden oder umfahren werden. Das schont nicht nur die Nerven der Mitarbeiter, sondern ist ein wichtiges Thema im Kundendienst, um pünktlich beim Kunden vor Ort sein zu können.
4 Private Fahrten werden getrackt
Immer wieder ein großes Thema sind private Fahrten mit dem Dienstfahrzeug. Da beim GPS-Tracking alle Fahrten genauestens aufgezeichnet werden, können private Fahrten der Mitarbeiter von geschäftlichen Fahrten exakt abgegrenzt werden.
5 Weniger Spritverbrauch
Über kurz oder lang werden Handwerksunternehmen, die mit einer GPS-Ortung arbeiten, das auch am Spritverbrauch merken. Dadurch, dass umständliche Wege und Doppelfahrten entfallen, wird bares Geld gespart.
6 So haben Autodiebe keine Chance
Mit einem GPS-Tracker können Sie Ihr Fahrzeug auch gegen Diebstahl schützen. Ein guter Platz für die Ortungsbox ist unter dem Sitz. Der GPS-Tracker sollte gut versteckt sein, da diese sonst, obwohl die Geräte in der Regel recht klein sind, schnell gefunden werden können. Ein Trick, wie Ihnen Diebe auf den Leim gehen können, ist es, eine Attrappe eines GPS-Senders an den „üblichen“ Stellen (Handschuhfach etc.) zu verstecken und so vom Versteck des echten GPS-Trackers abzulenken.
Mittels „virtueller Zäune“ lassen sich zudem Sicherheitsbereiche eingrenzen. Beim Betreten dieser Sicherheitszone wird ein Alarm ausgelöst und die Route des Diebes kann getrackt werden.
7 Papierloses Fahrtenbuch
Ein großer Vorteil der GPS-Technologie ist die Möglichkeit, sämtliche Fahrten aufzuzeichnen, zu dokumentieren und zu archivieren. Das bedeutet für Handwerksunternehmen den Abschied vom unerfreulichen Zettelchaos, das 100-prozentige Lohnabrechnungen nahezu unmöglich macht. Die Daten werden online übertragen und können direkt in die Lohnabrechnung einfließen.
8 Mobile Zeiterfassung
Hier ist es ähnlich wie beim elektronischen Fahrtenbuch. Die Aufzeichnung sämtlicher Daten, wie gefahrene Strecken, Standzeiten, Pausen etc., garantiert eine zuverlässige Arbeitszeiterfassung.
9 Fuhrpark optimal verwalten
GPS-Tracking erleichtert und vereinfacht die gesamte Fuhrparkverwaltung. Nicht nur in der Kontrolle bzw. Standortabfrage der mobilen Kollegen, sondern auch auf Verwaltung und Wegstreckenplanung der Fahrzeugflotte wirkt sich eine GPS-Fahrzeugortung aus.
10 Datenarchivierung
Die meisten Anbieter von GPS-Trackern bieten einen Abruf vergangener Daten von bis zu 18 Monaten an. Dies ist vor allem für Analysen, Monatsvergleiche, Kostenkalkulation etc. von Vorteil.
11 Überwachung der Geschwindigkeit
GPS-Tracker zeichnen die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs während der gesamten Tour auf. Das betrifft zum einen das Thema Arbeitssicherheit und zum anderen können die so erfassten Daten als Beweis für etwaige Strafzettel hinzugezogen werden.
Worauf Sie bei der Anschaffung eines GPS-Trackers achten sollten
Die Auswahl an GPS-Trackern ist groß. Die meisten Lösungen (Telematik-Systeme), die angeboten werden, gehen weit über die reine Fahrzeugortung hinaus und bieten Möglichkeiten, ganze Prozesse mittels GPS zu optimieren. Die Basis einer Fahrzeugortung bildet die Hardware – die Ortungsbox. Für die meisten Modelle wird eine SIM-Karte benötigt, denn die Übermittlung der Daten läuft über das Mobilfunknetz. In manchen Geräten ist die SIM-Karte bereits eingebaut, doch in den meisten Fällen muss man sie extra kaufen. Die anfallenden Gebühren werden meist direkt vom Mobilfunkanbieter in Rechnung gestellt. Entweder pro gesendeter SMS oder als monatliche bzw. jährliche Gebühr.
Bewerten Sie einen geeigneten GPS-Tracker anhand der folgenden Kriterien:
Akkulaufzeit
Die Akkus in den GPS-Geräten haben ganz unterschiedliche Leistungen. Von 600 bis 20.000 mAh ist alles drin. Je nachdem, welche Abrufintervalle Sie eingestellt haben, wirkt sich das auf die Akkulaufzeit aus. Dieser Wert ist individuell zu ermitteln.
Akku-Alarm
Ebenfalls wichtig: Wenn der Akku leer ist, nützt das beste GPS-System nichts. Damit Sie auf der sicheren Seite sind, sollte Ihr Gerät mit einer Alarmfunktion ausgestattet sein. Sobald der Akkustand das untere Level erreicht hat, gibt es eine Warnmeldung aufs Smartphone.
Wasser- und Staubschutz
Ein wichtiges Kaufkriterium gerade im Handwerk ist, dass GPS-Tracker wasser- und staubgeschützt sind. Eine Vielzahl an Systemen für Fahrzeugortung hat die entsprechende Ausstattung.
Virtueller Zaun schützt doppelt
Ein wichtiges Feature, wenn es um Autodiebstahl geht. Mittels GPS wird ein virtueller Zaun um einen bestimmten Bereich herum markiert. Zum Beispiel um einen Transporter, einen Gabelstapler oder andere Nutzfahrzeuge. Damit wird ein Alarm per SMS ausgelöst, sobald jemand diesen virtuellen Zaun überschreitet.
Geschwindigkeitswarnung
Wer einen GPS-Tracker mit diesem Feature ausstattet, kann eine bestimmte Geschwindigkeit für die einzelnen Fahrzeuge einstellen. Wird diese überschritten, landet unverzüglich eine Alarm-SMS auf dem Smartphone des Fahrers.
GPS-Logger
Wichtig, um alle Daten, die mit der Tour eines Fahrzeugs zu tun haben, zu archivieren bzw. daraus wertvolle Analysen über Kosten und Nutzung zu erhalten oder Nachweise beim Kunden zu erbringen. Die Speicherzeit variiert. Sie liegt je nach Anbieter bei drei bis 18 Monaten.
Preise
Tracker sind ab 50 Euro und günstiger zu bekommen. Es lohnt sich allerdings, hier etwas mehr zu investieren, wenn man ein zuverlässiges und leistungsstarkes System haben möchte. Mit einberechnet werden müssen die Mobilfunkgebühren. Diese sind abhängig von der Art und Häufigkeit der abgefragten Daten. Bei der SMS-Ortung entstehen keine laufenden Kosten, da hier nur bei Bedarf abgefragt wird. Bei der Online/App-Ortung werden monatliche oder jährliche Gebühren vom Mobilfunkanbieter erhoben.
Anbieter
Folgende Hersteller bieten GPS-Lösungen fürs Handwerk an. Der Markt ist riesig, es handelt sich deshalb nur um eine Anregung, die darin unterstützt, ein Gespür für die unterschiedlichen Angebote zu bekommen:
TK STAR GPS Tracker: www.tk-star.com
PAJ GPS Allround Finder GPS Tracker und PAJ GPS Professional Finder 3.0: www.paj-gps.de
Salind GPS Tracker: www.salind-gps.de
Autowacht Dresden: www.auto-wacht.de
Autoskope V2: www.autoskope.de
Blaupunkt BPT 1500 Basic: www.blaupunkt-telematics.com
Fazit
Wer seinen Fuhrpark effizient verwalten und seine Fahrzeuge immer im Blick haben möchte, für den sind GPS-Tracker im Handwerk ein Muss. Der daraus resultierende optimale Kundenservice stellt einen klaren Wettbewerbsvorteil dar.
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