10 Aspekte, die wichtig sind, um das Fundament für Digitalisierung Ihres Betriebs zu legen
Traditionelle Werte und Strukturen werden durch die Digitalisierung ganz schön durchgerüttelt. Arbeitsprozesse ändern sich, die Art der Zusammenarbeit, die Formen der Kommunikation und die Rolle des Kunden, um den sich letztlich alles dreht. Neue Technologien, flexible Arbeitszeiten, künstliche Intelligenz und Vernetzung der Geschäftswelt – auf all das müssen Unternehmen sich einstellen. Ob im Kleinen oder im ganz großen Stil. Das heißt, sich schnell an neue Marktsituationen anpassen, Chancen und Märkte erkennen, Risiken eingehen und Entscheidungen permanent überdenken und aktualisieren.
Eine herausragende Rolle spielen dabei die Mitarbeiter. Je besser Ihre Mannschaft digitale Veränderungsprozesse mitträgt, desto größer der unternehmerische Erfolg. Das Fundament dafür legen Sie als Chef oder Chefin.
Anhand der nachfolgenden zehn Aspekte können Sie herausfinden, was Sie ganz konkret tun müssen, damit dieses Fundament nicht wackelt, sondern sitzt.
1 Führungsstil von morgen
Führungskräfte sollten ihre Rolle als „Digitalbeschleuniger“ erkennen und wahrnehmen, indem sie Digitalisierungsmaßnahmen in enger Abstimmung mit den Mitarbeitern in die Wege leiten und sie bei der Umsetzung unterstützen. Das bedingt flachere Hierarchien, denn nur so können sie Mitarbeiter schneller in Entscheidungsprozesse integrieren und ihnen mehr Eigenverantwortung übertragen.
Ein moderner, „digitaler“ Führungsstil hat mehr Kooperation, bessere Kommunikation und eine insgesamt höhere Flexibilität im Fokus. Das heißt: sich intern optimal vernetzen für direkten digitalen Austausch und digitale Zusammenarbeit. Aber auch: offen sein für flexible Arbeitszeitmodelle, Mitarbeiter teilhaben lassen und sie zu Mitgestaltern machen. Das führt nicht nur zu besseren Arbeitsergebnissen, sondern stärkt auch die Bindung ans Unternehmen und erhöht die Attraktivität als moderner, innovativer Arbeitgeber.
2 Ohne Vernetzung geht es nicht
Ein moderner Betrieb ist vernetzt. Die digitale Vernetzung ist das Tor zur Welt. Das Tor zu Ihren Kunden. Dazu gehören eine sehr gute Website – mit allem, was eine gute Seite ausmacht –, die sozialen Medien (Facebook, Instagram etc.), eventuell Handwerker-Plattformen, Mitarbeiter-Foren oder Business-Netzwerke (Xing, LinkedIn). Die digitale Interaktion mit Kunden, Geschäftspartnern, Lieferanten und Mitarbeitern verschafft Ihnen eine Sichtbarkeit, ohne die ein modernes Handwerksunternehmen heute kaum noch auskommt. Vernetzt sein, heißt aber auch, die Mitarbeiter mit digitalen Anwendungen untereinander und gleichzeitig mit den Schnittstellen im Büro so zu verzahnen, dass möglichst viele Arbeitsabläufe davon profitieren. Stichworte: digitale Zeiterfassung, digitale Bauakte, papierarmes Büro. Das funktioniert optimal, wenn Sie konsequent auf die Cloud setzen. Denn dann können Sie zeitliche, organisatorische und physische Einschränkungen aufheben und Zusammenarbeit neu definieren, mehr Ordnung schaffen und den Kundendienst in eine neue Dimension befördern. Gut vernetzt zu sein, verschafft klare Wettbewerbsvorteile, Transparenz und Relevanz für die Zielgruppe.
3 Neue Technologien positiv vermitteln
Hier eine neue App, da ein neues Programm, neue Hardware, VR, AR und, und, und … Da kann einem mitunter ganz schön schwindelig werden. Ganz junge Mitarbeiter sind demgegenüber in der Regel aufgeschlossen. Andere wiederum tun sich damit schwer. Das ist verständlich und die Lösung liegt auch hier beim Chef/bei der Chefin. Wie vermitteln Sie ein digitales Mindset in Ihrem Unternehmen? Hoffentlich nicht nach dem Motto: „Friss oder stirb!“ Das Wichtigste ist, dass die Leute in Ihrem Betrieb den Sinn neuer Technologien ganz klar erkennen: Was bringt mir das? Wo werde ich entlastet? Wie werde ich mit dem neuen System schnell vertraut? Gefragt sind hier Schulungen, Workshops, Ansprechpartner für digitale Fragen und ganz viel Verständnis für die individuelle Geschwindigkeit. Ohne Wenn und Aber.
4 Arbeit im Team neu gestalten
Mit Online-Aufgaben- bzw. Projekttools werden Aufgaben und Projekte transparent, schnell und unkompliziert gesteuert. Die Abstimmungswege sind kurz, Deadlines definiert, Zuständigkeiten klar abgegrenzt. Kooperationstools kommen ganz ohne Zettelwirtschaft aus. Keine Ausdrucke, die im Meeting herumgereicht werden müssen, keine verpassten Fristen und Termine, sondern klare Ziele für alle. Abteilungsübergreifende Online-Zusammenarbeit gehört zu einem digitalen Unternehmen einfach dazu. Ob es darum geht, lediglich Daten an einem für alle zugänglichen Speicherort in der Cloud zu verwalten, oder darum, Projekte unterschiedlicher Größe zu managen.
5 Sie brauchen kein IT-Studium
Eine gute Nachricht, oder? Viele Unternehmer fühlen sich mit digitalen Themen nämlich ziemlich überfordert. Aber wie bei allem sollte man auch hier bei dem bleiben, was man am besten kann. Niemand muss ein IT-Spezialist sein. Viel wichtiger ist die Fähigkeit, die Mitarbeiter kontinuierlich zu motivieren und zu befähigen und eine klare Digitalstrategie zu verfolgen. Die Auswahl bzw. Installation der Soft- und Hardware kann man getrost den Fachleuten überlassen.
6 Digitalkompetenz fördern
Das ist mit Sicherheit einer der zentralen Aspekte für eine erfolgreiche Digitalisierung. Die Mitarbeiter müssen die Digitalisierung verstehen und anwenden können. Eine Weiterbildungskultur ist eine der wichtigsten Säulen eines Unternehmens im Zeitalter der Digitalisierung. Regelmäßige Schulungen, Workshops, digitale Bildungsangebote und Wissensformate nehmen an Bedeutung zu. Hier geht es darum, diese Formate spannend zu gestalten und das Hauptziel nicht aus den Augen zu verlieren: die Mitarbeiter für die digitalen Themen zu begeistern.
7 Digitalstrategie
Bei der Entwicklung Ihrer Digitalstrategie spielen die Mitarbeiter von Anfang an eine wesentliche Rolle. Als Chef sind Sie der Initiator und Unterstützer von Digitalisierungsvorhaben. Doch das Wissen Ihres Unternehmens steckt zum größten Teil in den Köpfen der Mitarbeiter. Sie kennen den Kunden, wissen, wo Prozesse im Arbeitsalltag nicht rundlaufen, sie kennen spezifische Probleme, haben intensive Kundenkontakte. Der digitale Wandel wirkt sich hier besonders stark auf die Mitarbeiter aus, da diese bereits im Frühstadium zu Mitgestaltern werden müssen.
8 Alle digitalen Maßnahmen sind auf den Kunden ausgerichtet
Kunden sind heute in der Lage, online mit wenigen Klicks den Stromanbieter zu wechseln, Produkte und Dienstleistungen zu vergleichen und zu bewerten. Die Welt hat sich gedreht: In Zukunft wird nur das Unternehmen erfolgreich und wettbewerbsfähig sein, das seine Angebote im Hinblick auf Komfort, Zeitersparnis und Erlebniswert an seine Kunden anpasst. Dieses neue kundenzentrierte Denken muss auch in den Köpfen der Mitarbeiter fest verankert sein.
9 Tempo rausnehmen
Jetzt aber bloß nicht in Stress und Aktionismus verfallen. Jeder Mitarbeiter hat eine andere Geschwindigkeit. Denken Sie daran, dass der eine oder andere Mitarbeiter erst noch überzeugt werden muss, während andere schon tiefer in die Materie eingestiegen sind. Das Tempo der Digitalisierungsmaßnahmen muss insgesamt moderat und beherrschbar sein. Nehmen Sie lieber etwas den Fuß vom Gas, dann ist der Erfolg realistischer.
10 Digitalisierung ist Bewegung
Ein Charakteristikum der Digitalisierung ist der ständige Wandel. Was heute richtig erscheint, kann morgen bereits ungültig sein. Deshalb ist es wichtig, digitale Entwicklungen immer im Auge zu haben und nie auf einem Status quo zu beharren. Flexibel bleiben, Geschäftsmodelle und Strategien regelmäßig hinterfragen und anpassen. Das Ganze ist ein immerwährender Transformationsprozess, der nie abgeschlossen ist. Wenn Sie in der Lage sind, dies auch Ihren Mitarbeitern zu vermitteln, können diese sich an den digitalen Wandel optimal akklimatisieren und werden dann ohne größere Probleme neuen Lösungen gegenüber flexibel und offen gegenüberstehen.
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