So führen Sie Ihr Unternehmen digital!
Unternehmer*innen verknüpfen mit der Digitalisierung vorrangig wirtschaftliche Ziele. Technologien alleine reichen allerdings nicht aus, um den Betrieb erfolgreich zu digitalisieren. Das Wissen um den digitalen Reifegrad ist die Basis für eine gelungene Transformation!
Mithilfe des fhd-Reifegrad-Checks bekommen Sie anhand der finalen Auswertung und konkreter Handlungsempfehlungen einen ersten Status quo. Die fünf zentralen Handlungsfelder der Digitalisierung spielen in diesem Reifegrad-Check eine wichtige Rolle, denn sie bilden Ihr Unternehmen als Ganzes ab. In der Auswertung erkennen die Teilnehmer auf einen Blick, in welchem der fünf Handlungsfelder der Digitalisierung und damit in welchem Unternehmensbereich sie welchen Handlungsbedarf haben. So schaffen sie es, eine Priorisierung ihrer Aktivitäten vorzunehmen.
Nach dem Check und der Auswertung können Sie sich unter anderem folgende Fragen stellen und beantworten:
- In welchem Handlungsfeld bin ich am stärksten? Warum ist das so?
- In welchem Handlungsfeld habe ich den größten Aufholbedarf? Wieso?
- Welches Gewicht haben die einzelnen Handlungsfelder in Bezug auf meine individuelle Ausgangssituation?
- Welches Handlungsfeld würde mich in Bezug auf meine individuellen betriebsseitigen Anforderungen – beispielsweise Effizienzsteigerung, Umsatzsteigerung oder Vereinfachung von Prozessen – am schnellsten weiterbringen?
- In welchem Handlungsfeld kann ich am einfachsten Veränderungen vornehmen und warum?
Der Bau Ihres digitalen Fahrplans
Der nächste Schritt ist eine strukturierte Planung! Welche Digitalisierungsprojekte sollten in Ihrem Betrieb schwerpunktmäßig angegangen werden? Zunächst gilt: Priorität haben immer die Projekte, die Ihnen am schnellsten bei geringstem Aufwand – zum Beispiel hinsichtlich Produktivität und Wirtschaftlichkeit – den größten Effekt bringen.
Klären Sie für die Planung folgende Fragen:
- Welche Mitarbeiter müssen bei der Projektierung und Umsetzung dabei sein?
- Welche zeitlichen Ressourcen sind bei wem vorhanden?
- Welche Mitarbeiter sind geeignet und wollen sich auch engagieren?
- Wie lässt sich die digitale Projektarbeit ins Tagesgeschäft integrieren?
- Wie werden die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten aufgeteilt?
- Wie ist der Zeitrahmen von der Projektierung bis zur vollständigen Implementierung aller Lösungsbestandteile?
- Wie lange dauern Test, Schulungs- bzw. Einführungsphase?
- Welche saisonalen Besonderheiten (Heizperiode, Urlaub etc.) sind zu beachten?
- Was wird an finanziellen Ressourcen benötigt?
- Gibt es Fördergelder für die einzelnen Projektphasen von der Planung bis zur Implementierung?
- Welche digitalen Planungstools kann ich einsetzen?
- Brauche ich für einzelne oder alle Projektphasen von der Planung bis zur Implementierung externe Berater?
So wird der digitale Fahrplan strukturiert!
Bei der Überführung des ermittelten Ist-Zustands in den digitalisierten Soll-Zustand hilft Ihnen ein Schritt für Schritt durchstrukturierter, praxisgerechter digitaler Fahrplan inklusive der nötigen Zeitvorgaben. Er bietet Orientierung und ist zugleich auch die Prüfinstanz für den Fortschritt und die Funktionstüchtigkeit Ihrer Veränderungsprozesse. Dieser Plan muss individuell auf die Anforderungen Ihres Betriebs zugeschnitten sein. Trotzdem sollte er so flexibel gestaltet werden, dass Sie jederzeit Justierungen vornehmen und Einstiegs- und Ausstiegsszenarien berücksichtigen können.
Für die Ausarbeitung eines digitalen Fahrplans und weiterführender Digitalisierungsprojekte stehen Ihnen Online-Werkzeuge zur Aufgabenverwaltung zur Verfügung – beispielsweise MeisterTask oder Wrike. Hier organisieren Sie To-dos, Termine und Zuständigkeiten. Sie können Aufgaben delegieren, im Team aufgabenbezogen kommunizieren und die Aufgabeninhalte jederzeit aktualisieren und verändern. Die Bereitstellung dieser Tools über die Cloud erleichtert zudem den standortunabhängigen Zugriff und Austausch in verteilten Teams.
Digitalisierung funktioniert nur im Team
Wenn Sie Ihr Tagesgeschäft mithilfe von Digitalisierung verändern wollen, müssen auch Ihre Mitarbeiter Bescheid wissen. Sammeln Sie zu den geplanten Maßnahmen Feedback ein und nehmen Sie es ernst. Den konkreten Bedarf ermitteln Sie gemeinsam im Team. So schaffen Sie es, Mitarbeiter zu beschäftigen, die stolz darauf sind, in Ihrem Unternehmen zu arbeiten. Die Hauptaufgabe der Digitalisierung liegt aber dennoch bei Ihnen, dem „Chef“!
Drei konkrete Handlungsempfehlungen:
1. Erwerben Sie Kompetenz und geben Sie diese an Ihre Mitarbeiter*innen weiter!
Zu Ihren Hauptaufgaben gehört es, digitales (Grund-)Wissen zu erwerben, digitale Strukturen aktiv vorzuleben und das Wissen an die Mitarbeiter*innen weiterzugeben bzw. sie ebenfalls mit digitalen Kompetenzen auszustatten.
Dabei ist es nicht nötig, dass Sie in jedes Gebiet bis in die technischen Details einsteigen. Jedoch sollte Ihr Wissen so fundiert sein, dass Sie eine Chancen- und Risikoabschätzung vornehmen und leistungsstarke Teams zusammenstellen können.
Beachten Sie, dass Ihre Mitarbeiter*innen über individuelle Arbeitsweisen und eigene Tempi verfügen. Nicht alle haben die gleichen Ausgangsbedingungen und schon gar nicht den gleichen Wissensstand.
Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Denn um die maximale Motivation zu erreichen, sind Partizipation und Empathie von großer Bedeutung. Ziehen Sie eine Schritt-für-Schritt-Strategie auf jeden Fall digitalen Hauruck-Aktionen vor.
2. Erkennen und akzeptieren Sie die Digitalisierung Ihres Betriebs als dynamischen Prozess!
Die Digitalisierung ist ständigen Veränderungen unterworfen. Möglicherweise werden von Ihnen getroffene Entscheidungen durch neue Erkenntnisse wieder obsolet.
Unterziehen Sie deshalb bestehende Strategien und Ihr Geschäftsmodell immer wieder einer Prüfung auf die konkreten Vorteile. Tun Sie das auch dann, wenn Sie gerade Fahrt in eine bestimmte Richtung aufgenommen haben.
Die Digitalisierung verlangt eine ständige Anpassung an aktuelle Verhältnisse. Digital Leader wissen das und sind offen für den ständigen Wandel.
3. Setzen Sie die passenden Technologien ein!
Finden Sie gemeinsam mit Ihrem Team heraus, welche Ihrer Unternehmensbereiche von welchen Technologien am meisten profitieren. Dabei geht es um den konkreten Einsatz innovativer Technologien, um die Kommunikation und Interaktion mit Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern zu verbessern, zum Beispiel digitale Ressourcenplanung (ERP), Kundenbeziehungsmanagement (CRM), Messenger, Online-Projektplanung etc.).
Es geht aber auch darum, weg von starren Hierarchien hin zu mehr Partizipation und Verteilung von Verantwortung zu kommen. Stimmen Sie deshalb Ihre Mitarbeiter auf eine gemeinsame „digitale Reise“ ein. Nur so können Sie auch begeistern!
So holen Sie externe Digitalkompetenzen aktiv in Ihr Unternehmen
Ein prima Mittel, um sich neuen Themen zu erarbeiten, sind Online-Webinare, -Seminare oder -Workshops, die sich überschaubaren Themenbereichen oder ganzen Digitalisierungsstrategien widmen. Dank Interaktion und einer offenen Kommunikationskultur bekommen Sie und Ihre Mitarbeiter die Möglichkeit, Ideen, Anregungen und Wissen mit Experten und Kollegen auszutauschen.
Solche Veranstaltungen sind moderiert und laufen strukturiert ab. Workshops bieten auch den geeigneten Raum, um gemeinsam mit Experten und Kollegen nach Lösungen zu suchen.
Wichtig: Definieren Sie konkrete Ziele bzw. eine klare Aufgabenverteilung nach dem Seminar oder Workshop. Dann ist die Teilnahme effektiv und nachhaltig!
Learning by Doing – üben Sie in praxisbezogenen Projekten
Laden Sie Ihre Mitarbeiter ein, sich den Themen rund um die Digitalisierung „spielerisch“ zu nähern. Lassen Sie sie beispielsweise mithilfe eines neuen digitalen Tools ihren Arbeitstag strukturieren. Oder vergeben Sie eine Projektaufgabe, die schnell messbare Effizienzgewinne garantiert. Ausprobieren ist immer noch besser als reine Theorie.
Fazit
Digitalisierung ist vor allem eines: komplex. Als Chef*in sind Sie aufgefordert, Ihr Wissen und Ihre Erfahrung mit dem Ihrer Mitarbeiter*innen gezielt zu kombinieren, um es gemeinsam in ihre Digitalisierungsvorhaben einfließen zu lassen. Es gilt, Handlungsspielräume zu schaffen, um diese nachhaltig umzusetzen. Mitarbeiter*innen sind Mitgestalter von Veränderungen im Unternehmen. Wertschätzung schafft auch Wertschöpfung. Je mehr Sie Ihre Mitarbeiter einbeziehen, desto zielführender ist es für Ihre Digitalisierungsstrategie.
DIGITALISIERUNG. TUN. HEUTE.
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