Employer Branding – so werden Sie als Betrieb für neue MitarbeiterInnen attraktiver!
Laut einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) fehlen im deutschen Handwerk rund 65.000 Fachkräfte, davon 5.500 MeisterInnen. Vor allem im Bauhandwerk stieg die Nachfrage demnach weiter an. Viele Betriebe können nicht einmal alle Aufträge annehmen. Die Konkurrenz um Fachkräfte ist dementsprechend groß.
Die Lösung: Unternehmen, die sich durch professionelles Recruiting abheben, haben beim Gewinnen von MitarbeiterInnen und Nachwuchskräften die Nase vorn. Es gilt, auf innovativen Wegen nach Personal zu suchen, das motiviert und mit persönlichem Einsatz gerne für Ihren Betrieb arbeitet.
Doch welche Anforderungen müssen Sie heute konkret erfüllen, um motivierte junge Leute zu finden, die sich gerne in Ihrem Betrieb ausbilden lassen wollen? Welche Eigenschaften machen Ihren Betrieb für junge, gut ausgebildete Fachkräfte attraktiv? Wie tragen Sie die Botschaft in die Welt, dass gerade Ihr Unternehmen MitarbeiterInnen alles bietet, was sie sich heute wünschen? Die Antwort ist die Entwicklung einer Arbeitgebermarke für Ihren Betrieb, also Employer Branding.
Was genau ist Employer Branding?
Employer Branding ist der Entwicklungsprozess, in dessen Verlauf Sie Ihr Unternehmen für gesuchte MitarbeiterInnen attraktiv machen. Am Ende des Prozesses steht als Ergebnis die Arbeitgebermarke (Employer Brand) Ihres Unternehmens. Eine positive Arbeitgebermarke präsentiert sich authentisch und individuell. Sie hat attraktive und relevante Alleinstellungsmerkmale. Sie wird so gezielt zu einem „Magneten“ für Bewerber.
Eine wesentliche Rolle spielt auch die Zielsetzung – sowohl Ihres Unternehmens als auch Ihrer Person als Unternehmer – in der Selbstdarstellung auf der eigenen Website, in den von Ihnen bedienten sozialen Medien und überhaupt in der gesamten Außenkommunikation.
Empathie als Grundlage
Um Menschen davon zu überzeugen, dass Sie ein guter Arbeitgeber sind, müssen Sie verstehen, was Ihre „Zielgruppe“ wirklich darunter versteht. Sie sollten sich dafür mit deren konkreten Bedürfnissen und Wünschen rund um den Ausbildungs- und Arbeitsplatz beschäftigen. Dazu gehört auch die Überlegung, wohin die „Reise“ für Auszubildende nach erlangtem Abschluss oder für die bereits erfahrenen FachhandwerkerInnen nach einigen Jahren in Ihrem Unternehmen aus deren Sicht gehen soll.
Um ein Bild von Ihrem aktuellen „Status“ bei den bestehenden MitarbeiterInnen zu bekommen, können Sie beispielsweise eine kleine interne Umfrage (anonym) durchführen. Fragen könnten beispielsweise sein:
- Warum arbeiten Sie gerade in meinem Betrieb?
- Entsprechen Ihre Aufgaben im Tagesgeschäft Ihren Fertigkeiten bzw. beruflichen Interessen?
- Sehen Sie bei uns Chancen für Ihre berufliche Weiterentwicklung?
- Wie würden Sie das Betriebsklima in unserem Betrieb beschreiben?
- Würden Sie mein Unternehmen als Arbeitsplatz weiterempfehlen?
Diesen Fragenkatalog können (und sollten) Sie natürlich ausbauen und verfeinern.
Es ist wichtig, dass Ihre MitarbeiterInnen ehrlich antworten. Betonen Sie das auch. Nur so bekommen Sie die nötigen Informationen, wo etwas verändert werden muss und was wirklich gut läuft. Wenn nötig, können Veränderungen dann auch in Zusammenarbeit und Abstimmung mit allen Beteiligten angestoßen werden – in Teamarbeit eben.
Sie können natürlich auch zusätzlich auf den bekanntesten Bewertungsportalen (s. u.) nachschauen, ob und was über Ihr Unternehmen bereits gesagt wird, und dieses Wissen ebenfalls zur Orientierung nutzen.
Erfolgreiches Recruiting braucht Marketing!
Um Ihre Umsatzziele zu erreichen, setzen Sie sicher auf geplante Marketingmaßnahmen. Die gleiche Vorgehensweise kann auch dazu dienen, die passenden BewerberInnen bzw. MitarbeiterInnen zu finden – und auf Dauer zu halten.
Um den Erfolg Ihrer Maßnahmen beim Aufbau einer Arbeitgebermarke zu kontrollieren, sind regelmäßige Tests und Vergleiche verschiedener Kampagnenmethoden, Aussagen, Verbreitungskanäle etc. wichtig. Sie erkennen so, was wie viel Erfolg mit welchem Aufwand bei der Suche nach geeigneten BewerberInnen bringt.
Gründen Sie Ihre Arbeitgebermarke auf ein digitales Fundament!
Jugendliche und junge Fachkräfte suchen ihre Ausbildungs- und Arbeitsplätze heute mit dem Smartphone. Sorgen Sie deshalb als Erstes dafür, dass Ihre Website auf mobilen Endgeräten sauber dargestellt wird.
Soziale Medien werden oft genutzt, um Zusatzinformationen zu einem möglichen Ausbildungsbetrieb oder Arbeitgeber zu suchen. Sei es auf dessen eigenen Seiten oder über die mit ihm vernetzten Kontakte in der Community.
Wie Sie hier gezielt vorgehen können, lesen Sie in unserem Beitrag „10 Fragen und Antworten rund um die Mitarbeitergewinnung im Handwerk!“.
Arbeitnehmer-Bewertungsportale – Ihre MitarbeiterInnen sprechen für Sie!
Nutzen Sie Möglichkeiten, die Online-Bewertungen in Bezug auf Ihre Kunden bieten, auch bei der Fachkräftesuche! Motivieren Sie Ihre MitarbeiterInnen, Ihre Arbeitgebermarke auf entsprechenden Internet-Portalen zu bewerten. Die große Mehrheit der Stellensuchenden lässt sich laut BITKOM-Studie durch die dort gemachten Aussagen in ihrer Entscheidung für oder gegen einen potenziellen Arbeitgeber leiten.
Online aufrufbare Bewertungen wie „kompetenter Chef, nette Kollegen, aber antiquierte Arbeitsmethoden und somit ständiger Zeitdruck“ schrecken junge, innovative und gut ausgebildete BewerberInnen ab, die sich auf Online-Plattformen wie kununu.com, glassdoor.de, jobvoting.de, MeinChef.de, indeed.com oder stepstone.de über mögliche Arbeitgeber informieren.
Setzen Sie auch deshalb auf ein offen agierendes Team, das sowohl fachlich als auch beim „Drumherum“ mit modernen, digital unterstützten Arbeitsmethoden beim Kunden auftritt.
Fazit
Die meisten InternetnutzerInnen, die in einem Arbeitsverhältnis stehen, lesen aktiv Bewertungen anderer über deren aktuelle und bisherige Arbeitgeber. Das trifft insbesondere auf die jüngeren Berufstätigen zwischen 14 und 29 Jahren zu.
Mit einer gezielt aufgebauten positiven Arbeitgebermarke profitieren Sie von zufriedenen MitarbeiterInnen und einem guten Ruf Ihres Betriebs auf dem BewerberInnenmarkt. Kümmern Sie sich deshalb intensiv darum, die Erwartungen Ihrer MitarbeiterInnen kennenzulernen. Das gilt auch in Hinsicht auf die Entwicklung Ihres Unternehmens und die damit verbundenen Entwicklungschancen der KollegInnen. Nutzen Sie dieses Wissen gezielt für die Entwicklung Ihrer Arbeitgebermarke.
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