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Handwerk ohne Social Media geht nicht mehr

Online-Marketing ist auch im Handwerk überlebenswichtig. Um mehr Kundennähe zu erzielen, interessante Neukunden zu gewinnen, mehr Umsatz zu generieren oder um die Suche nach Fachkräften zu erleichtern. Aber auch, um qualifizierte Anfragen zu erhalten. Eines der mächtigsten Marketingtools ist Social Media. Mit der richtigen Strategie ist das Bespielen sozialer Kanäle keine große Sache. 

Online-Marketing hat viele Gesichter. Angefangen bei einer professionellen, interaktiven Website mit Mehrwert über die Beteiligung an Kooperationsplattformen oder der Präsenz in lokalen Online-Portalen. Eine moderne Website gehört einfach zum Pflichtprogramm. Je besser sie gemacht ist, desto besser fürs Geschäft. In Kombination mit Social Media bietet sich eine riesige Bandbreite an Möglichkeiten, die jeder Handwerksbetrieb nutzen sollte.

Social Media ist jung und modern

Beim Social-Media-Marketing werden soziale Medien wie Facebook, Instagram oder YouTube genutzt, um mit potenziellen Kunden, möglichen Mitarbeitern, aber auch mit Influencern und Branchenexperten in Verbindung zu treten. Ziel ist neben der Steigerung des Bekanntheitsgrades auch der Aufbau einer Community, um eine Marke, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu etablieren.

Gerade die jüngere Generation nutzt fast ausschließlich Instagram und Co. Deshalb ist ein gutes Online-Marketing in den sozialen Netzen nicht nur wichtig für junge Kundenkreise, sondern auch für das Werben von Auszubildenden. Wenn junge Leute sehen, dass ein Handwerksbetrieb modern agiert und up to date ist, knackige und originelle Storys, Bilder oder Videos postet, werden sie eher bei einem solchen Betrieb anheuern wollen.

Facebook und Instagram haben eine enorme Reichweite. Vor allem Instagram ist stark visuell ausgerichtet und dadurch ausgesprochen beliebt. Auch Twitter, LinkedIn, Pinterest, YouTube oder Xing sind gute Plattformen, auf denen man Sichtbarkeit erzielt.

Auch Google Maps ist als soziales Netzwerk auf dem Vormarsch

Auch Google Maps bietet mit der Anwendung Google My Business eine Art soziales Netzwerk, indem dort ein Firmenprofil erstellt werden kann, das in den lokalen Suchergebnissen auf Google eine hohe Sichtbarkeit und Relevanz erzeugt. Kunden und Interessenten finden so auf Anhieb Handwerksbetriebe in ihrer Nähe und erhalten erste Informationen sowie eventuell Fotos, Kommentare und Angebote. In der Google Map sehen sie den Standort und werden mit einem Klick zur Website des Betriebes weitergeleitet.

Die wichtigste Frage vorab:
Was wollen Sie mit Social Media erreichen?

Bevor Sie sich ins Social-Media-Universum aufmachen, warten Sie noch einen Moment. Definieren Sie zuerst ganz konkret, was Sie erwarten und welches Ziel Sie verfolgen.

Gängige Ziele sind:

  • Neukunden gewinnen
  • Fachkräfte und Auszubildende finden
  • Ihren Umsatz steigern
  • den Bekanntheitsgrad Ihres Betriebes erhöhen
  • Bestandskunden pflegen
  • die Sichtbarkeit im Netz erhöhen
  • eine Community aufbauen
  • die Kundenkommunikation verbessern
  • die interne Kommunikation optimieren
  • Ihren Kundenservice erweitern

Erstellen Sie dann eine konkrete Strategie. Diese setzt voraus, dass Sie sich Zeit nehmen, um die relevanten Kanäle zu durchforsten und zu prüfen, wo Ihre potenziellen Kunden und Ihre Bestandskunden, aber auch junge Leute (das sind potenzielle Bewerber) unterwegs sind.

Und da Social Media nicht mal eben so nebenbei gemacht werden kann, rekrutieren Sie ein Social-Media-Team inhouse oder geben Sie das Thema an eine Social-Media-Agentur ab.

Wer sind Ihre Adressaten?

Um die Inhalte bestmöglich zu streuen, muss die Zielgruppe klar definiert sein. Irgendetwas posten, in der Hoffnung, dass es irgendjemand sieht, ist die falsche Strategie. Werden Sie selbst aktiv. Durchforsten Sie das Netz nach Gruppen, Foren bzw. (wichtig!) nach Kundenproblemen. Antworten Sie auf Kommentare, reagieren Sie auf die diversen Kundenanliegen und bieten Sie Ihr Produkt bzw. Ihre Dienstleistung als Problemlösung an.

Was kann ich mit Social Media alles machen?

Jetzt wirds spannend. Social Media bietet unendliche Möglichkeiten, sich im Netz zu präsentieren. In Ihrer Strategie haben Sie festgelegt, was Sie erreichen wollen und wer Ihre Adressaten sind. Jetzt haben Sie die Qual der Wahl. Keine Panik. Sie müssen nicht von heute auf morgen zum Social-Media-Profi werden. Fangen Sie langsam an und arbeiten Sie sich an Ihrer Strategie entlang. Fürs Erste reicht ein soziales Netzwerk. Bespielen Sie dieses optimal. Eventuell zunächst als Testfeld und driften Sie so Schritt für Schritt in Ihr Marketingtool der Zukunft.

Exzellenten Content posten

Exzellenter Content heißt: Inhalt, der den Nutzer begeistert und Mehrwerte bietet. Für alle sozialen Netzwerke wie Instagram, Facebook, Messengerdienste und andere gilt: Ihre Storys, Bilder, Videos müssen authentisch und originell und vor allem von großem Informationsgehalt sein. Sie haben in Ihrer Strategie festgelegt, welches Ziel/welche Ziele Sie verfolgen. Was können Sie dafür tun?

Hier ein paar Beispiele für möglichen Content:

  • Aktuelle Angebote
  • Blick hinter die Kulissen des Unternehmens
  • Spannende Storys aus dem Arbeitsalltag
  • Inspirationen, Ideen, Anregungen
  • Berichte von Veranstaltungen
  • Gastbeiträge
  • Anleitungen für bestimmte Tätigkeiten
  • Vorstellen von neuen Technologien und ihre Anwendungen im Handwerk
  • Aktuelle Anlässe (Umstrukturierungen, Umzug etc.)
  • Testimonials
  • Tutorials
  • Best-Practice-Beispiele
  • Aktuelle Themen aus der Branche/Presse beleuchten
  • Mitarbeiter oder Azubis vorstellen oder zu Wort kommen lassen
  • Neue Produkte oder Dienstleistungen vorstellen
  • Videos (Erklärvideos, Firmeneinblicke, Produktpräsentationen etc.)

Link zur Website – und Ihr Ranking auf Google steigt

Binden Sie die Social-Media-Kanäle, auf denen Sie aktiv sind, auch auf Ihrer Website ein. Auch das wird von Google positiv bewertet und kann Ihr Ranking beeinflussen. Umgekehrt sollte die Website unbedingt auch von den Social-Media-Kanälen verlinkt werden – auch das ein Indikator für Google, Ihre Seite als relevant einzustufen und mit einem höheren Ranking zu belohnen.

Empfehlungen stärken das Vertrauen

Bitten Sie Ihre Kunden um Empfehlungen. Das ist heute gang und gäbe. Fertigen Sie dafür ein Formular an, das Sie nach erfolgreich ausgeführtem Auftrag an den Kunden versenden. Bei Google My Business kann zum Beispiel direkt von der Website aus ein Formular zur Bewertung versendet werden.

Mit Werbeanzeigen Wunschkunden finden

Klassische Anzeigen funktionieren weitestgehend nach dem Gießkannenprinzip. Bei der Schaltung von Werbeanzeigen in den sozialen Medien hingegen kann man weitaus dezidierter an potenzielle Kunden kommen, indem man mit speziellen Auswahloptionen die Zielgruppe genau definiert und damit mehr Reichweite und relevante Seitenaufrufe erzeugt.

Beispiel Facebook Lead Ads

Facebook Lead Ads sehen aus wie normale Werbeanzeigen, haben aber einen entscheidenden weiteren Vorteil: Klickt der Nutzer die Anzeige bzw. einen Button (z. B. „Jetzt registrieren“) an, öffnet sich ein Kontaktformular, in das die bei Facebook hinterlegten Daten schon eingetragen sind. Der Nutzer kann das Formular dann bei Interesse an Ihren Dienstleistungen mit nur einem Klick abschicken. Dieser Service dient dazu, Leads zu generieren, also Adressen von potenziellen Neukunden zu gewinnen bzw. in einen effektiven Dialog einzutreten.

Beobachten und analysieren

Was bringen unsere Social-Media-Maßnahmen konkret? Die Möglichkeit, über Social-Media-Auswertungstools bestimmte Kennzahlen, wie zum Beispiel Besucherzahlen oder Anzahl der Kaufabschlüsse, zu beobachten und auszuwerten, bietet wertvolle und nützliche Hinweise darüber, ob die unterschiedlichen Maßnahmen greifen und inwieweit die Social-Media-Strategie angepasst bzw. verbessert werden muss.

Ein abschließender Tipp für Ihre Online-Kommunikation:

Bleiben Sie immer am Ball, erzählen Sie regelmäßig Geschichten, posten Sie, zeigen Sie, dass Sie „da“ sind. Reagieren Sie schnell auf Anfragen und Kommentare und schauen Sie auch, was die Konkurrenz macht. Wer mit Social Media anfängt, sollte dabeibleiben, damit die Effekte, die damit erzielt werden sollen, nicht verpuffen.

Fazit

Welche Kanäle Sie in sozialen Netzwerken bespielen, hängt maßgeblich von Ihrer Zielstrategie ab. Aber nicht nur: Entscheidend ist vor allem, wo Ihre Kunden und Interessenten sich tummeln. Social Media richtig angewendet ist letztlich kein Instrumentarium, um möglichst schnell viele Kunden zu generieren, sondern die „richtigen“ Kunden anzusprechen, damit nicht unnötige Ressourcen für die Sondierung verschwendet werden.

Wie man von einem Bäcker lernen kann, wie Social Media funktioniert, lesen Sie »hier.

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